In unserem ersten Travel Log erfährst du wie wir von München nach Vancouver aufgebrochen sind, unsere Work Permit und den Weg vom Flughafen nach Downtown gefunden haben und wie wir bereits am ersten Tag an die SIN, das Bankkonto und eine SIM-Karte gekommen sind.
Es gibt kein Zurück mehr
Am 11.02.2019 haben wir unsere Heimat verlassen und sind aufgebrochen. Richtung Abenteuer Kanada.
Wir haben alles zurück gelassen, Jobs und Wohnung gekündigt, ordentlich entrümpelt, verkauft was es zu verkaufen gab, verschenkt was sich nicht mehr zu verkaufen lohnte. Wir dachten, so viel kann’s nun wirklich nicht mehr sein als wir unser restliches Hab und Gut in Kisten verpackt haben, bereit zum Einlagern.
Kiste um Kiste wurde es mehr und ein Ende schien nicht in Sicht. Unfassbar, wie viele Dinge sich ansammeln können, Dinge von deren Existenz wir gar nicht mehr wussten. Wir haben beschlossen künftig dem skandinavischen Einrichtungsstil zu folgen – schön, schlicht, minimalistisch.
Minimalitisch sollten wir von nun an eh leben, alles für die nächsten 12 Monate in einem Rucksack verstaut. Welche Rucksäcke wir für unser großes Abenteuer gewählt haben und was sich so alles in unserem Reisegepäck befindet, werden wir dir in eigenen Beiträgen verraten.
Wie wir Regen erwartet haben und im Schneechaos gelandet sind
Geht nach Vancouver haben sie gesagt. Da schneit es nicht haben sie gesagt. Von wegen! Angekommen sind wir im reinsten Schneechaos. Wir hatten Glück, dass unser Flug von Seattle nach Vancouver starten konnte. Viele Flüge wurden abgesagt und wir haben uns schon am Flughafen festsitzen sehen. Was nach ca. 26 Stunden auf den Beinen wirklich nicht hätte sein müssen. Nach einem kurzen und turbulenten Flug hatten wir jedoch gegen 1 Uhr Nachts endlich kanadischen Boden unter den Füßen!
Endlich gelandet und die Work Permit in den Händen
Am Flughafen in Vancouver angekommen ging alles recht schnell. Man folgt einfach der Masse bis zur Border Control, wo wir kurz davor noch schnell an einem Bildschirm ein paar Dinge für den Zoll eingetippt haben. Hier zeigt man dem Officer Reisepass und Correspondence Letter (COE), danach geht’s ab zur Gepäckausgabe und anschließend mit Sack und Pack zum nächsten Border Officer, wo uns bereits nach wenigen Minuten die Work Permit in die Hände gedrückt wurde.
Wie wir an den COE und das Visum gekommen sind und welche Unterlagen wir dafür benötigt haben, werden wir in einem extra Artikel beschreiben.
Dem Himmel äääh Bett so nah
Endlich war es geschafft, das von nun an wichtigste Dokument (neben unseren Reisepässen) war sicher im Rucksack verstaut. So schnell wie die Einreise und die Erteilung unserer Arbeitserlaubnis funktioniert hat, desto länger hat die Warterei auf ein Taxi gedauert.
Wo man aus der Heimat noch das rücksichtslose Taxi vor der Nase wegschnappen gewöhnt ist, wird sich hier vorbildlich in einer Reihe aufgestellt und geduldig gewartet bis man dran kommt. Und das hat gedauert. Zwischen zwei Rucksäcken eingepackt wie ein Sandwich standen wir also da bis uns ein Taxi zugewiesen wurde. Wären wir nicht Mitten in der Nacht angekommen, hätten wir uns sicherlich die Warterei gespart und eine andere Möglichkeiten genutzt, um vom Flughafen nach Downtown zu kommen.
Und dann, nach 30 Stunden auf den Beinen konnten wir endlich in unserem Hotelzimmer ins Bett fallen.
Den Jetlag mit To-Do’s bekämpfen
An unserem ersten richtigen Tag in Vancouver sind wir Jetlag sei Dank viel früher auf den Beinen gewesen als uns lieb war. Aber egal, genug zu erkunden und zu erledigen hatten wir allemal. Nach einem kurzen Frühstücks-Stopp bei Tim Hortons (der Kaffee hier ist gut und günstig!) haben wir uns direkt auf den Weg zum ‚Service Canada Centre‘ gemacht und unsere Social Insurance Number (SIN) beantragt. Das ging ebenfalls sehr flott über die Bühne.
Nach nicht einmal 15 Minuten waren wir auch schon mit unserer SIN auf dem Weg zum Nächsten ‚to do‘, nämlich der Eröffnung eines Bankkontos. Hier solltest du auf jeden Fall Zeit mitbringen! Ganze 1,5 Stunden hat es gedauert. Dabei ist es gar nicht so kompliziert wie man jetzt vermuten könnte. Uns wurde nur alles seeeehr ausführlich erklärt. Und last but not least: Eine kanadische SIM-Karte. Die haben wir uns ebenfalls gleich besorgt. Somit hatten wir innerhalb von drei Stunden alle drei Dinge beisammen, die wir für die Jobsuche benötigen.
Auf Wolke 7 beim Ramen-Danbo
Zufrieden, dass wir gleich so produktiv gestartet sind haben wir uns am Abend beim Ramen Danbo mit (was sollte es auch anderes sein) RAMEN belohnt. Bei den gewünschten Schärfe- bzw. besser gesagt Nicht-Schärfe-Graden ist zwar gehörig was schief gelaufen, aber nachdem der erste Schweißausbruch vorbei war und sich die tränenden Augen beruhigt hatten, waren wir wie auf Wolke 7. Ihr solltet Ramen Danbo daher sofort auf eure Bucket-List setzen! Je nach Zeitpunkt ist hier mit Wartezeit zu rechnen. Auch wir mussten anstehen aber es ist jede Minute wert!
Bevor wir aber im Ramen-Himmel gelandet sind, sind wir bei starkem Schneegestöber noch bisschen durch Downtown geschlendert und haben ein erstes Gefühl für die Stadt, welche vorerst unser neues Zuhause sein sollte, bekommen.
Trotz der recht frostigen Temperaturen scheint es für die meisten Kanadier schon Frühling zu sein. Sneakers, natürlich die Hose dazu knöchelfrei (wenn man nicht eh schon die kurze Hose ausgepackt hat) und dünne Lederjacke. Allein beim Anblick habe ich Gänsehaut bekommen.
Kleiner Schock beim ersten Einkauf
So gut der Kaffee auch im Tim Hortons war, dort nochmal frühstücken wollten wir nicht. Nicht, dass das Frühstück dort schlecht gewesen wäre, aber auch nicht so gut, dass man zwingend zum Wiederholungstäter werden müsste. So kam es, dass wir unser erstes Einkaufserlebnis im Whole Foods Market hatten.
Mit Himbeermarmelade, Käse, Butter, Brot, zwei Äpfeln und umgerechnet 17€ (!!!!!) weniger, hatten wir einen kurzzeitigen Preisschock aber auch alles für ein kleines selbstgemachtes Frühstück für die nächsten Tage. Bis wir umziehen, in unser via AirBnB klar gemachtes WG-Zimmer.
Wie es weiter geht, erfährst du im Chapter II unseres Reisetagebuchs.
Comment
[…] Daher solltest du auf jeden Fall abwarten bis du den POE erhalten hast bevor du einen Flug buchst oder die Auslandskrankenversicherung abschließt. Der POE ist übrigens immer noch nicht deine work permit und auch keine Sicherheit, dass du sie erhälst. Das wird nämlich erst endgültig von einem Grenzbeamten am Flughafen in Kanada geprüft und ausgestellt. Wie das bei unserer Ankunft abgelaufen ist, erfährst du übrigens in unserem Travel-Log. […]