Wir starten wieder relativ früh. Von unserem Campground bei Donald ging es über Golden (dieses Städtchen sollte später noch zu einem unserer Lieblingsorte werden) zum Yoho National Park.
Türkis, türkiser, Emerald Lake
Der Emerald Lake befindet sich im Yoho National Park und ist einer der größten, der dort 61 Seen.
Ein 5,2km langer Trail führt einmal um den Emerald Lake herum und enthüllt an jeder Ecke einen neuen atemberaubendem Ausblick. Eins steht fest: Er hat sich den Namen mehr als verdient!
Aber woher kommt die Farbe?
Der Emerald Lake wird wie viele Seen in den Rockies durch Gletscherwasser gespeist. Zur Gletscherschmelze im Frühjahr fließen also große Mengen davon in den See und mit ihnen sogenanntes „rock flour„. Dieses wird vom Sonnenlicht grün oder blau reflektiert und ist somit für die spektakulären Farben so mancher kanadischer Bergseen verantwortlich.
Als wir dort gegen 9.30h ankamen war der Parkplatz, entgegen unserer Vorstellung, noch fast leer. Das konnten wir allerdings als wir von der 2-stündigen Umrundung wieder zurück waren nicht mehr behaupten. Der Parkplatz war gerammelt voll und Shuttle-Busse haben massenhaft Touris angekarrt. Wieder einmal hat sich das frühe Aufstehen gelohnt und wir waren froh, noch vor dem großen Ansturm die Runde um den wirklich bilderbuchgleichen Emerald Lake gegangen zu sein. Einziger Wermutstropfen und Störfaktor war die riesige Lodge, an der man gezwungenermaßen vorbei muss.
Man kann den See übrigens auch mit dem Kanu erkunden, ist dort allerdings verhältnismäßig teuer.
Aber nun staunt selbst:
Mind the gap: Natural Bridge
Auf dem Weg nach Fields ist unbedingt ein Stopp an der Natural Bridge einzuplanen. Eine Steinformation über den Kicking Horse River, welche durch die Kräfte der tosenden Wassermengen geformt wurde und einen in beeindruckender Weise an eben diese erinnert.
In Fields angekommen, sind wir zielstrebig ins Visitor Centre gegangen, um uns über die aktuellen Wanderbedingungen zu informieren. Das empfehlen wir übrigens grundsätzlich jedem! Wir haben in Kanada auf ein teures Daten-Paket verzichtet und konnten uns somit nicht mal eben über Wetterbedingungen, Gefahren von Lawinen, Wildlife oder sonstigem informieren, da ist ein kurzer Austausch mit Einheimischen perfekt und man bekommt meistens noch gute Zusatzinfos.
In unserem Fall waren es leider schlechte Neuigkeiten. Fast alle Wanderungen, die wir uns vorgenommen hatten, waren noch gesperrt und/oder zu gefährlich. Etwas enttäuscht und mit ein paar Alternativen gewappnet, ging es erstmal weiter. Etwas zu weit.
Auf Umwegen: Teil 2
Zunächst haben wir uns auf dem Monarch einen Campground gesichert. Der Kicking Horse war nämlich leider noch geschlossen, dafür hatte der Hoodoo Creek bereits geöffnet. Allerdings war die Sani-Station außer Betrieb und wer dumpen musste, musste bis Lake Louise fahren.
Da sind wir dann auch versehentlich gelandet, als wir eine Abzweigung verpasst hatten. Hier kann die nächste Wendemöglichkeit schon mal einige Kilometer auf sich warten lassen. Wo wir schon mal da waren, haben wir hier ebenfalls dem Visitor Centre einen Besuch abgestattet und haben dort immerhin noch gute Nachrichten erhalten: Der Plain of 6 Glaciers ist wohl doch schon möglich. Juhuuu!! Aber dazu später mehr.
Auf dem Rückweg haben wir die Abzweigung auch direkt nochmal verpasst. Jedenfalls sind wir irgendwann da angekommen, wo wir hin wollten. Nämlich beim:
Paget Lookout und Sherbrooke Lake
Die zweite Wanderung des Tages. Na gut, zugegeben, die Umrundung des Emerald Lakes war eher ein Spaziergang als eine Wanderung, aber dennoch. Es lagen knappe 10 km (round trip) und 545 Höhenmeter vor uns.
Ein schöner Trail führt zunächst zum fire lookout. Auf dem Weg dahin haben wir ein Wildhuhn gesichtet! 🙂 Der kleine Beobachtungsposten wurde früher dazu genutzt, wie der Name bereits sagt, um Waldbrände frühzeitig zu erkennen.
Von hier kann man einen ersten Ausblick über den Sherbrooke Lake genießen.
Um ehrlich zu sein waren wir uns gar nicht so sicher, ob man überhaupt noch weiter bis zum Peak gehen konnte. Ein kleines Stückchen weiter war nur noch Geröll vorhanden und es sah uns nicht wie ein offizieller Weg aus. Wir haben unseren Aufstieg trotzdem fortgeführt und zum Glück nach kurzer Zeit andere Wanderer getroffen, die gerade von da kamen wo wir hin wollten und uns zugesichert haben, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass sich die Kletterei über das Geröll lohnt.
Der Aufstieg war dadurch etwas anstrengender und man musste sehr vorsichtig sein, um nicht auszurutschen oder von hinunterrollenden Steinen getroffen zu werden. Wir waren allerdings die Einzigen auf dem Weg nach oben und haben kurz vor dem Peak eine kleine Höhle gefunden, bei der wir unsere wohlverdiente Pause eingelegt haben und den Ausblick genießen konnten. Tja und jetzt müssen wir gestehen, dass wir das kurze Stück bis ganz nach oben ausgelassen haben. Wir waren der Meinung, dass der Ausblick gar nicht viel schöner werden könne und haben den Abstieg gewagt. Das Geröll wieder herunterzukommen war schwieriger als rauf. Insgesamt haben wir somit 3 Stunden und 15 Minuten gebraucht.
Mount Hunter Lookout
Wir bleiben bei den Lookouts und gehen mal wieder bergauf. Ziel ist ebenfalls mal wieder ein historischer Aussichtsturm, der dazu diente Waldbrände frühzeitig zu erkennen.
Wir sind „nur“ bis zum ersten Viewpoint und somit bis zum „historic fire lookout tower“ gelaufen. Den hätte man auch noch hinauf klettern können, was wir allerdings nicht taten, da die unterste Latte der Leiter schon nicht mehr richtig befestigt war und uns das ganze Konstrukt nicht wirklich geheuer war. Der Ausblick auf das Kicking Horse und Beaverfoot Valley war deswegen nicht weniger beeindruckend.
Es ging den gleichen Weg hinab und weiter zum zweiten Ausflugsziel:
Wapta Falls
Postkarten-Motiv pur! Wie oft haben wir das schon auf unserem Roadtrip durch die Rockies gesagt und wie oft werden wir das noch sagen. Wir haben bereits jetzt so viele Bilder gemacht, dass wir gar nicht wissen wann wir die alle bearbeiten sollen.
Der Weg zu den Wapta Falls ist ziemlich einfach und so ziehen sie täglich hunderte von Menschen in ihren Bann. Wir sagen: Es lohnt sich!
Anschließend ging es auf den Hoodoo Creek Campground, wo wir die einzigen Gäste waren, und gönnten unseren Beinen den restlichen Nachmittag eine Pause, denn am nächsten Tag sollte es weiter zum Lake Louise gehen, wo wieder eine etwas längere Tour geplant hatten: die Plain of 6 Glaciers!
Campground
Wir hatten im Yoho National Park zwei unterschiedliche Stellplätze und zwar folgende:
Adresse: Yoho Valley Rd, Field, BC V0A 1G0
Adresse: Unnamed Road, Field, BC V0A 1G0
Beide sehr schön und weiterzuempfehlen!
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